Singapur
Anstatt nach Frankfurt weiterzufliegen, blieb ich für einige Zeit in Singapur. Ich besuchte Kaffeeröstereien und klärte über das Zwei-Könige-Prinzip auf sowie über die Verfügbarkeit von Rohkaffee aus der Region Colol auf der Insel Flores. Vor allem das Gespräch mit CY und seiner Frau Pei Pin von der Kaffeerösterei ASK Coffee Roastery war sehr wohltuend für mich.
Ein paar Tage später ging ich dann zu dem Missionsdienst Youth with a Mission (YWAM) und bekam dort eine Unterkunft. Ich erzählte dort auch von dem von Gott gegebenen Gerechtigkeitsprinzip und von meiner persönlichen Geschichte mit Jesus.
Ich traf auch Leute von der "Mega Church" City Harvest Church und wurde zum "Saturday Service" eingeladen. Es war für mich wie zuvor bei der JPCC in Jakarta, eine große Show mit Musik, Technik, Licht und Predigt. Zugegeben, ich habe nicht viel Erfahrung mit Gemeinden, aber ich bin Jesus dankbar, dass er mich zu meiner echten Familie in Deutschland geführt hat.
Kurz vor meiner Abreise hatte ich einen finanziellen Engpass und habe jemanden nach einem Kredit gefragt. Ich habe Nicolas davon erzählt und er hat mich ermutigt, meine geistliche Familie um Unterstützung zu bitten. So habe ich den Kredit zurückgegeben und meine echte Familie um Hilfe gebeten. In meiner Zeit in Indonesien habe ich immer wieder Unterstuetzung von einer bestimmten Person erhalten. Es kam dazu, dass ich mich darauf verlassen habe. Dann hat der Geist Gottes zu mir gesprochen und mir gesagt, dass ich mich auf ihn und nicht auf Menschen verlassen soll. So habe ich demjenigen mitgeteilt, dass ich auf die Unterstützung verzichte.
Bandung
Abermals ging es für mich nach Jakarta, um dann mit dem Bus nach Bandung weiterzureisen.
Ursprünglich kam ich dorthin, um unseren Exporteur Dave und einen Kaffeebauern kennenzulernen. Doch dann öffneten Andrew und Gabriella, ein Pastoren-Ehepaar für Jugend und Studenten vom Inspire Community Center (ICC), ihr Haus für mich. Auch ihnen erzählte ich, was Jesus in meinem Leben getan hat. Sie luden mich daraufhin ein, in zwei kleinen Gruppen darüber zu sprechen.
Mit Dave konnte ich mich nur begrenzt austauschen und einen Besuch bei dem Kaffeebauern Nono Suhana war nicht möglich.
Auf Nachfrage von Nicolas bekam ich die Möglichkeit, an zwei Tagen gemeinsam mit dem Mitarbeiter Naufal bei SUJI Experience Bar mit dem "Sample Roaster" zu rösten und später dann auch ein "Cupping" durchzuführen. Man nahm sich sehr viel Zeit für Erklärungen und die Beantwortung von Fragen.
In meiner frei verfügbaren Zeit besuchte ich weitere Kaffeeröstereien, um Kontakte zu knüpfen. Es bleibt abzuwarten, wer bereit ist, das Zwei-Könige-Prinzip gemeinsam mit den Bauern zu leben.
Colol - Tangkul, Wejangmalih, Nkiong
Mit Zwischenhalt in Jakarta und Labuan Bajo fuhr ich zum dritten Mal in die Region Colol.
Gemeinsam mit Hanna und den Kaffeebauern gingen wir zu Nobertus, um das Pferd einzufordern. Doch erneut weigerte sich Nobertus das Pferd herauszugeben. Gott gab aber die Führung für das Gespräch und die Fähigkeit mit Autorität zu sprechen. Schlussendlich willigte Nobertus ein und gab das Pferd zurück. Das Tier wurde anschließend in die Obhut von Lazarus gegeben.
Es geht nicht darum, Nobertus als Schuldigen hinzustellen, aber ich möchte offen über die Geschehnisse berichten. Sowohl für wir von der KAFFEEkostBAR, als auch die Bauern wünschen uns, dass Nobertus von Herzen umkehrt, statt sein Herz zu verhärten.
Hanna reiste wieder zurück. Später kamen Christa und Christin Hanna aus Labuan Bajo. An einem Tag kam der Kaffeebauer Hironimus aus Wejangmalih zu Benediktus' Haus, um seinen Rohkaffee verarbeiten zu lassen. Ursprünglich wollte er Lodovikus beauftragen, entschied sich dann jedoch anders. Nach der Verarbeitung mit der Hullermaschine kamen wir mit ihm ins Gespräch. Er erzählte darüber, dass die Menschen in der Region mehr Angst vor der Tradition, also vor anderen Menschen, als vor Gott haben. Diebstahl und Missbrauch nimmt man scheinbar als gegeben hin, aber man hat Angst vor der Abweisung von Familie und Freunden, wenn man beispielsweise eine traditionelle Veranstaltung ausfallen lässt.
Auch erzählte er uns von seltsamen Sache in seinem renovierten Haus, nämlich, dass er dort mit seiner Frau nicht gut kommunizieren kann und es häufig zu Missverständnissen und Streit kommt. Sie müssen dann erst das Haus verlassen, um in vernünftiger Art und Weise miteinander zu sprechen. Er bat uns um Hilfe, ob wir für diese Sache beten können und lud uns für den nächsten Tag zu sich nach Hause ein.
Am nächsten Tag gingen wir gemeinsam mit den Bauern in die Kaffeegärten. Als wir dann später wieder zurück zum Dorf gehen wollten, sahen wir, dass das Pferd gestürzt war und sich verletzt hat. Es lag ein ganze Weile auf dem Boden und konnte nicht aufstehen. Gott gab mir die Eingebung für Leben und Heilung zu beten und ebenso gab er die Weisheit und das Gelingen, für das Handeln in dieser Situation. Das Pferd richtete sich nach einiger Zeit auf und ich konnte es zum Gartenhaus von Benediktus führen. Eine kurze Zeit später kamen dann auch Papa Keyla und Mama Tota, um das Pferd zu versorgen.
Christa und Christin Hanna waren bereits in Wejangmalih, ich wurde dann von Hironimus abgeholt. Er erzählte uns, dass sie ein traditionelles Ritual zum Schutz und Segen des Hauses abgehalten haben und nicht verstehen, warum dieses Kommunikationsproblem nun vorhanden ist. Was sie nicht wussten, ist, dass sie damit eine Tür für unreine Geister geöffnet haben. Das gilt ebenso für ihre katholischen (okkulten) Praktiken. Hironimus bedankte sich für das Gespräch wollte aber seine Tradition nicht aufgeben.
Am darauf folgenden Tag fuhren Christa und Christin Hanna wieder nach Labuan Bajo. Als ich dann am Nachmittag in den Kaffeegarten ging, sah ich, dass das Pferd genesen war und nicht mehr auf dem Boden lag. Ja, Gott hat für Wiederherstellung gesorgt. Ich blieb noch einen Tag, und fuhr dann zurück nach Labuan Bajo.