Und was hat das mit mir zu tun?
Sehr viel. Denn 450 Jahre koloniales Denken hinterlässt Spuren, ob man es wahrhaben möchte oder nicht.
Zwei Euro für ein Kilo Bananen? Das ist aber teuer! Ein Pfund Kaffee mehr als 5 Euro? Das ist ja unverschämt!
Wer hat diese oder ähnliche Sätze nicht schon gedacht oder zumindest gehört? Nun, sie sind Ausdruck kolonialistischen Denkens. Weshalb? Wer so denkt, erhebt den Anspruch, dass landwirtschaftliche Produkte, die nicht in unseren Breitengraden wachsen, immer billig sein müssen und am besten das gesamte Jahr über im Angebot.
Haben Sie sich je gefragt, warum ein Kilo deutsche Äpfel oftmals mehr kostet als ein Kilo Bananen, importiert aus Ecuador? Es ist ein Trugschluss zu glauben, dass es allein daran liegt, weil die Arbeitskosten in Deutschland wesentlich höher sind als in Entwicklungsländern“ am anderen Ende der Welt. Und selbst wenn dies der Grund sein sollte, dann wird es Zeit sich zu fragen, was denn der Bananenpflücker von 2 Euro Endpreis abbekommt. Oder wie viel denn beim Kaffeebauer bzw. Erntehelfer von 5 Euro für 500g Röstkaffee ankommt? 32 Cent Umsatzsteuer sowie 1,09 Euro Kaffeesteuer sind in diesem Fall schon mal für die deutsche Staatskasse bestimmt. Scheint fast so, als würden an der Arbeit des Kaffeeanbaus zumeist völlig Unbeteiligte verdienen. Hinzukommen diverse Zwischenhändler, Aufwendungen für Pestizide u.ä., Zertifizierungskosten, Importaufwand, Röstkosten, Verpackung und und und.